Existenz Gottes

Existenz Gottes

Inhalt:

1. Naturwissenschaftliche Argumente

2. Philosophische Argumente

3. Übernatürliche Argumente


1. Naturwissenschaftliche Argumente (Offenbarung Gottes in der Schöpfung)

Klarstellung: Heute wird häufig betont, dass Wissenschaft und Religion gegeneinander arbeiten und sich widersprechen. Das ist jedoch ein Vorurteil und es war nie Lehre der katholischen Kirche, dass man keine naturwissenschaftliche Forschung betreiben darf. Im Gegenteil, die Päpste förderten die Naturwissenschaft und sind positiv gegenüber der Erforschung der Erde eingestellt, um neue Erkenntnisse zu erlangen. Die ersten Universitäten in Europa, die ja katholisch waren, lehrten immer den aktuellsten Stand der Naturwissenschaft. Die Kirche möchte, dass die Menschen diese Welt erforschen, die unser Schöpfer uns geschenkt hat. Der liebe Gott gab uns ja den Verstand und die Intelligenz, um Dinge zu erforschen, in welchem Bereich auch immer.

Wie wir sehen werden, haben Katholiken auch kein Problem mit der Urknalltheorie (die ursprünglich von einem katholischen Priester stammt!) und mit der Evolutionstheorie.

1.1 Die Bibel ist kein naturwissenschaftliches Buch, sondern eine Offenbarung Gottes

Es gibt immer wieder Menschen, die die Bibel wegen angeblicher Widersprüche ablehnen. Dazu ist zu sagen, dass die Bibel ein heiliges Buch ist, in der sich uns Gott offenbart. Das heißt, es wurde in einer (bildlichen) Sprache geschrieben, damit es für die Menschen (jeder Zeit) verständlich ist. Es ist kein naturwissenschaftliches Buch, das uns über die Entstehung der Welt im Detail berichtet.

Ein kleines Beispiel: Wenn jemand sagt „die Sonne geht unter“, ist das auch nicht wörtlich zu nehmen. Auch in der heiligen Schrift ist es nicht so gemeint, dass man die Dinge wörtlich nimmt, sondern dass man die Dinge versteht. Jesus kam nicht, um uns naturwissenschaftliche Dinge beizubringen, sondern er wollte uns die ewigen Wahrheiten über Gott und den Weg zu ihm offenbaren. Es wäre ja nicht hilfreich, den Menschen Dinge beizubringen, die sie in ihrer Zeit gar nicht selbst erforschen und ergründen können. Die Bibel baut auf den damaligen naturwissenschaftlichen Kenntnissen auf, damit sie von den Menschen verstanden werden kann.
So sind zum Beispiel die „sieben Tage“, in denen Gott die Welt erschuf, auch nicht wörtlich zu nehmen, es handelt sich einfach um sieben Zeitabschnitte.

1.2 Die Urknalltheorie widerlegt nicht den Glauben an einen Schöpfergott, sondern bestätigt ihn

Erklärung: Die Urknalltheorie wurde erstmals 1927 vom katholischen Priester Georges Lemaître (1894-1966) erwähnt. Die Fachwelt (darunter auch Albert Einstein) teilte diese Theorie nicht, wonach das ganze Universum aus einem einzigen Punkt hätte entstehen sollen (quasi einem Ei). Heute weiss man genau, dass sich das Universum immer weiter ausweitet. Auch das „Echo“ des Urknalls kann man noch hören.

Die wissenschaftliche, meist atheistische Fachwelt erkannte, dass, wenn diese Theorie stimmen würde, die christliche Vision der Entstehung des Weltalls glaubhaft wäre. Die Urknalltheorie widerlegt die Aussage, dass das Universum, und damit auch die Welt, per Zufall entstand. Vor dem Universum war Energie, keine Materie. Genau das sagt ja auch die Kirche: Vor der Schöpfung war nichts Materielles, sondern Gott schuf die Materie aus dem Nichts. Papst Pius XII. sah anfangs der 50er Jahre in der Urknalltheorie die Bestätigung der Heiligen Schrift.

1.3 Die Schöpfung und die neusten naturwissenschaftlichen Forschungen zeigen: Das Leben ist nicht per Zufall entstanden

Erklärung: Die Naturwissenschaft hat nie festgestellt, dass das Leben einfach so entstehen kann. Sie hat Theorien dazu aufgestellt, aber es ist unmöglich Leben aus dem Nichts hervorzubringen.
Louis Pasteur (Entdecker des Pasteurisierens) sagte einmal: „Spontanerzeugung ist ein Hirngespinst“.
Früher war man der Meinung, dass Mistfliegen einfach so im Mist entstehen und Frösche in den Sümpfen. Das hat sich alles als falsch erwiesen. Auch Versuche Leben herzustellen, mit modernen Mitteln und unter den Bedingungen, die vor 3,9 Mia. Jahren herrschten, sind gescheitert. Nur durch das Weitergeben von Leben ist Entstehung von Leben möglich.

1.4. Die Evolutionstheorie widerspricht nicht der Lehre der Kirche, nur die Ideologie dahinter. „Adam und Eva“ ist kein Märchen

Erklärung: Allein die Wahrscheinlichkeit der Evolutionstheorie erklärt das Dasein des Menschen noch nicht. Irgendwann muss es einen ersten Menschen gegeben haben, der sich von allen anderen Lebewesen unterschied. Was oder wer hat diese Weiterentwicklung bewirkt? Die katholische Kirche hat (im Gegenteil zu den ratlosen Atheisten) in der Genesis die Antwort auf diese Frage: „Als Mann und Frau schuf er sie, nach seinem Ebenbild.“

Empfohlene Literatur zur Vertiefung der Thematik:

  • Prof. Scott Hahn und Prof. Benjamin Wiker: „Antworten auf den neuen Atheismus“
  • Albrecht Graf von Brandenstein-Zeppelin, Alma von Stockhausen (Hrsg): „Naturphilosophische Gegenüberstellung von Evolutionstheorie und Schöpfungstheologie“
  • Max Thürkauf: „Christuswärts – Glaubenshilfe gegen den naturwissenschaftlichen Atheismus“

2. Philosophische Argumente (Offenbarung Gottes im Verstand und in der Logik)

In den folgenden Punkten möchten wir auf die Gottesbeweise von Thomas von Aquin eingehen. Sie sind leicht zu verstehen. Wer mehr über dieses Thema erfahren möchte, findet unten Literaturempfehlungen.

2.1 Der Beweis der ersten Ursache – aus nichts kommt nichts

Nehmen wir das Beispiel einer Kokosnuss: Woher kommt die Kokosnuss? Sie ist die Frucht einer Palme. Woher kommt die Palme? Sie wächst aus einer Kokosnuss. Palme – Kokosnuss – Palme – Kokosnuss – Palme – Kokosnuss. Aber halt! Das kann doch nicht immer so weitergehen! Was war vor der Palme oder der Kokosnuss? Es muss ja einen Beginn haben! Wenn wir annehmen, dass durch die Evolution aus einem Einzeller sich über Millionen von Jahren eine Kokosnuss gebildet hat, müssen wir uns fragen, woher kam dann der Einzeller? Nicht von einer Evolution, denn diese kann nur geschehen, wenn es schon vorher Leben gegeben hat. Also muss es einen Beginn gegeben haben. Und diesen Beginn sieht die katholische Kirche in einem allmächtigen Gott, der aus nichts etwas schaffen kann.
Wenn wir jemanden hören, der sagt, meine Uhr ist per Zufall entstanden, nehmen wir seine Aussage nicht ganz ernst. Jede einzelne Zelle ist viel komplexer als eine Uhr. Und sie soll einfach so entstanden sein? Eine Laune der Natur?
Edwin Conklin, Prof. für Biologie und Zoologie, sagte einmal, die Entstehung des Lebens auf der Erde mit dem Zufall zu erklären, hisse, von der Explosion einer Druckerei das Zustandekommen einer Schreibmaschine zu erwarten.

2.2 Der Beweis des ersten Bewegers

Nichts bewegt sich von selbst. Zum Beispiel brauchen wir Nahrung zum Leben. Aber woher kommt die Energie in der Nahrung? Von der Erde, vom Regen, von der Sonne. Aber woher haben sie die Energie empfangen? Vom ersten Energetiker aller Dinge: Gott. Auch wenn es eine riesige Reihe von Bewegungen gäbe, müsste sie zu Beginn von „etwas“ angestoßen werden. Und dieses „etwas“ muss aus sich selbst eine unendliche Energie haben, die fähig ist, eine solche Reihe von „Bewegungen“ auszulösen, dass eine ganze Welt entsteht.

2.3 Der Beweis des notwendigen Wesens

Wir haben es oben schon gelesen, von nichts kommt nichts. Unsere ganze Welt, das Universum, das vor einigen Milliarden Jahren noch nicht war, existiert jetzt. Es muss also jemanden (Gott!) geben, der aus dem Nichts etwas schuf.
Beispiel: Wir stellen uns eine Kette vor, die in der Luft hängt. Wenn wir sie „halten“ wollen, müssen wir sie an einem Haken aufhängen.
Schließen Sie Ihre Augen und stellen Sie sich vor, Sie seien nicht hier.
Ich bin nicht hier.
Die Welt ist nicht hier.
Die Frage ist: Wenn nichts hier ist, kann überhaupt etwas werden?
Von nichts kommt nichts!
Wenn es am Anfang nichts gibt, gibt es auch jetzt nichts. Also müsste ein konsequenter Atheist nicht bloß die Existenz Gottes, sondern die Existenz von allem leugnen.
Also: Wenn Sie aber sehen, dass Sie hier sind, dass die Welt hier ist und dass es einen Haken braucht, um die Kette aufzuhängen, dann müssen Sie notwendigerweise erkennen, dass aus nichts nichts entstehen kann. Das heißt, es muss ein Wesen an erster Stelle geben. Und dieses Wesen muss ein persönliches Wesen sein, weil es eine Vernunft haben muss, und weil Personen eine Wirkung der ersten Ursache sind. Die Ursache kann nicht kleiner sein, als die Wirkung. Dieses notwendige Wesen nennt man Gott.

2.4 Der Beweis des großen Geistes (des großen Gesetzgebers)

Ein Beispiel: Sie laufen an einen Strand, sehen viele Steine im Sand, verteilt über einige Meter. Nach einer Stunde kommen Sie an die gleiche Stelle und sehen die Steine zu einem geordneten Haufen aufgebaut. Was denken Sie? War das Zufall? Nein, Sie denken, das haben Menschen so aufgebaut. Sie wissen, das hat ein vernünftiges Wesen gemacht, weil alles in Ordnung ist.
Im Universum gibt es auch eine Ordnung. Es herrschen die Gesetze der Physik (z.B. die Anziehungskraft), der Chemie (aus 2 H und 1 O entsteht Wasser), Biologie (alle Lebewesen kommen von anderen Lebewesen) und die Gesetze der Astronomie (Laufbahn der Planeten usw.). Gesetze brauchen einen Gesetzgeber. Die große Ordnung in der Welt braucht einen großen Geist, der sie geschaffen hat. Die großen Gesetze brauchen einen großen Gesetzgeber. Und wer ist dieser Gesetzgeber? Gott!

2.5 Der Beweis des großen Richters

Das Gewissen ist ebenfalls ein Gottesbeweis: Wenn wir etwas Gutes tun, verspüren wir Freude und Zufriedenheit, wenn wir etwas Schlechtes tun, verspüren wir Gewissenbisse und Schuldgefühle. Nicht nur Christen, auch Heiden, welche die Gebote nicht kennen, verspüren solche Gefühle. Woher kommt das? Der liebe Gott hat uns das Naturrecht „eingepflanzt“. Wir wissen instinktiv, was gut und falsch ist. Wir können es höchstens verdrängen, aber der, der uns diese Gesetze eingegossen hat, wird uns später auch einmal danach richten.

Empfohlene Literatur zur Vertiefung der Thematik:

  • Josef Seifert, „Erkenntnis des Vollkommenen – Wege der Vernunft zu Gott“, Lepanto Verlag
  • Prof. Scott Hahn, „Mehr als ein Gefühl – Gründe für den christlichen Glauben“
  • Dr. Manfred Lütz, „Gott – die kleine Geschichte des Grössten“, Pattloch Verlag

3. Übernatürliche Argumente (Speziell: Offenbarung Gottes in seinen Wundern)

Wer glaubt heute noch an Wunder? Die Wunder sind ein heikles Thema. Viele Menschen, auch gläubige Katholiken, haben Mühe mit dem Glauben an Wunder. Sie können es sich fast nicht vorstellen, dass etwas geschehen kann, was die Naturgesetze außer Kraft setzt. Und doch möchten wir hier einige Wunder vorstellen. Wir möchten keine frommen Legenden erzählen, sondern seriös-dokumentierte Geschehnisse.
Viele haben von Wundern an Wallfahrtsorten oder von Wundern, die durch die Fürbitte heiligmäßiger Personen geschehen sind, schon gehört. Aber viele wissen nicht, welcher Prüfungen sich diese Wunder durch die katholische Kirche unterziehen müssen, bis sie wirklich „kirchlich beglaubigt“ werden. Die Kirche ist sehr kritisch gegenüber Wundermeldungen und Erscheinungen. Das hat die Geschichte bewiesen. Darum nehmen wir hier seriöse Quellen: Selig- und Heiligprechungsakten des Vatikans, kirchliche Untersuchungsakte der Diözesen, Zeugen, die nicht gläubig sind oder waren, etc.
Es gibt drei Kriterien, die die Kirche von alters her anlegt, um von einem Wunder zu sprechen:

  • Erstens: Es muss für jeden – also auch für Ungläubige – mit den Sinnen wahrnehmbar sein.
  • Zweitens: Es muss naturwissenschaftlich unerklärlich sein, also die Naturgesetze übersteigen, bzw. außer Kraft setzen.
  • Drittens: Es muss direkt von Gott gewirkt sein, also sich direkt auf Gott zurückführen lassen.

Wir möchten hier einige Beispiele von Wundern aufzählen, die diese Anforderungen erfüllen.

3.1 Wundertätige Medaille: Maria erscheint Alphons Ratisbonne

Das erste Wunder, das wir hier vorstellen, betrifft unser Haupt-Apostolatsmittel, nämlich die Wundertätige Medaille. Auf unserer Hauptseite kann man nachlesen, wie es zu dieser Medaille kam, und was sie schon alles bewirkt hat. Ein besonders interessantes Beispiel möchten wir kurz vorstellen:
Die Bekehrung des ungläubigen Juden Alphons Ratisbonne im Jahr 1841. Alphons Ratisbonne, 1814 in Regensburg geboren, aufgewachsen in Strassburg, war Jude aus Familientradition, nicht aus Überzeugung.
Ratisbonnes Bruder Theodor bekehrte sich schon Jahre zuvor vom Judentum zum katholischen Glauben und wurde Priester. Seitdem galt er als geächtet in der Familie (obwohl seine Familie den jüdischen Glauben nicht praktizierte). Vor allem Alphons hatte eine tiefe Antipathie gegen seinen katholischen Bruder und dessen Glauben, und vermied den engeren Kontakt mit ihm.
Das Bekehrungsjahr von Alphons Ratisbonne 1841: Er war schon verlobt und hatte Aussichten, das Bankgeschäft seines Onkels zu übernehmen, als er sich noch eine längere Reise in den Süden Europas gönnte. Bei der Durchreise besuchte er auch Rom. Dabei missfiel ihm das jüdische Viertel sehr, weil es so heruntergekommen war, und seine „Glaubensbrüder“ in diesem Elendsviertel hausen mussten. Es bestärkte ihn in seinem persönlichen Kampf gegen die römische Kirche.
Ein Bekannter von Ratisbonne stellte ihm in Rom Baron de Bussières vor, der praktizierender Katholik war. Mit diesem diskutierte er länger, sehr angeregt, über den Glauben. Am Schluss des Gesprächs wollte der Baron Ratisbonne eine Wundertätige Medaille schenken; er solle sie tragen, und jeweils morgens und abends das „Memento“ (ein Gebet des hl. Bernhard von Clairvaux) beten. Alphons willigte widerwillig ein, einfach um zu beweisen, was für ein albernes und kindisches Spiel das sei.
Einige Tage vergingen, da traf er kurz vor der Abreise den besagten Baron wieder. Der Baron besuchte die Gegend in der Nähe der Kirche Sant’Andrea delle Fratte, weil da Verwandte eines Freundes wohnten, der vor kurzem gestorben war. Er bat Ratisbonne, in der Kirche auf ihn zu warten, bis er die Angelegenheit beendet hatte. Ratisbonne ging in die Kirche und dann geschah das Unglaubliche: Die allerseligste Jungfrau Maria erschien ihm, genau so, wie sie auf der Medaille abgebildet war. Nach seinem Zeugnis sagte sie nichts, deutete nur an, dass er sich niederknien soll. Als Baron de Bussières ihn holen kommen wollte, kniete er vor einem Nebenaltar in der Kirche, und war ganz aufgeregt vor Freude. Er war ganz außer sich und wollte unbedingt mit einem Priester sprechen, denn er müsse zuerst die Erlaubnis holen, um zu sprechen. Der verwirrte Baron fuhr mit Ratisbonne zu den Jesuiten. Da sprach er dann endlich in voller Aufregung über das Geschehene. Er habe SIE gesehen! Ratisbonne bat um die hl. Taufe, die ihm nach einer Dispens schon nach acht Tagen gespendet wurde. Er ließ sich taufen auf den Namen Maria. Danach wollte er Priester werden, beendete die Verlobung, trat den Jesuiten bei, erhielt 1848 die Weihe zum Priester und wurde Missionar. Einige Jahre später wollte er sich nur noch der Bekehrung der Juden im Nahen Osten widmen. Er trat mit Erlaubnis von Papst Pius IX. aus dem Jesuitenorden aus und wurde Mitglied der Brüder Unserer Lieben Frau von Sion. Mit seinem Bruder Theodor arbeitete er an der Bekehrung der Muslime und Juden.
Diese Geschichte, die ausführlicher von Prälat Ferdinand Holböck beschrieben wird, schlug hohe Wellen in Rom und in ganz Europa.

3.2 Fatima: das Sonnenwunder

Das portugiesische Fatima ist einer der grössten Marienwallfahrtsorte der Welt. Dort ist die Jungfrau Maria vom 13. Mai bis 13. Oktober 1917 drei Hirtenkindern erschienen. Jeden Monat jeweils am 13. (mit einer Ausnahme) durften die Kinder die Erscheinungen erleben. Die Mutter Gottes versprach den Kindern ein Wunder am letzten Erscheinungstag, am 13. Oktober. Nach verschiedenen Schätzungen versammelten sich zwischen 40‘000 bis 70‘000 (andere Angaben sprechen von bis zu 100‘000) Menschen am Erscheinungsort. Es waren nicht nur Gläubige anwesend, sondern auch viele Gegner der Kirche, Freimaurer, Politiker, Presseleute, die sich und den Menschen in Portugal beweisen wollten, dass alles Lug und Trug ist. Es regnete in Strömen. Tausende Menschen waren voll Hoffnung auf ein Wunder dorthin gekommen, gleichzeitig auch viele, um die Religion zu demütigen. Die portugiesische Regierung stand damals stark unter dem Einfluss der Freimaurer, die aktiv gegen die Kirche kämpften. Da geschah nach Mittag das berühmte Sonnenwunder von Fatima. Der Regen hörte auf, die Wolken rissen auf, die Sonne kann zum Vorschein und alle sahen den „Sonnentanz“. Sogar die antikirchliche Presse berichtete positiv über das Sonnenwunder. Die Sonne schien auf die Menschen zu stürzten, alle fielen auf die Knie, hatten Angst, fingen an zu beten. Es hinterliess einen grossen Eindruck auf die Menschen, so dass man von einem wahren Wunder sprechen darf, das die Kirche nach einer genauen Überprüfung bestätigte.
Damit sind viele Einwände entkräftet: das Wunder wurde angekündigt und erfolgte, es sahen es bis zu 100‘000 Menschen und darunter fanden sich sehr viele Ungläubige. Eine Massensuggestion oder ein zufälliges Naturwunder, bei dem sich die Sonne nur ein bisschen veränderte, ist ganz auszuschliessen.

3.3 Lourdes: ein Benediktiner-Bruder wird geheilt

Hier ein Beispiel eines Wunders aus Lourdes. Viele wissen nicht, dass es ein eigenes ärztliches Büro gibt für wunderbar Geheilte von Lourdes. Dieses Büro besteht nicht nur aus katholischen Ärzten, sondern auch aus Protestanten und Freidenkern. Sie untersuchen Geheilte über Jahre und geben Berichte ab, ob die Heilung natürlich erklärbar sei. Wenn nicht, entscheidet eine kirchliche Kommission darüber, ob ein Wunder vorliegt. Auf der offiziellen Lourdes-Homepage standen mehr Informationen: Die_Anerkennung_eines_Wunders in Lourdes

Es sind insgesamt 69 Wunder anerkannt. Diese haben die strenge Prüfung bestanden. Natürlich gab es tausende Wunderheilungen, aber nicht alle haben die Bedingungen erfüllt, als „wunderbar“ zu gelten. Wenn zum Beispiel die Heilung erst einige Stunden nach dem Bad oder dem sakramentalen Segen geschieht, wird eine Anerkennung fast unmöglich.

Die 57. wunderbare Heilung geschah an dem Schweizer Benediktinerbruder Leo Schwager. Geboren 1924 in Balterswil, bemerkte er bald seine Berufung und trat nach der Lehre in den Benediktinerorden ein.
Nach einigen Jahren erkrankte er an Multipler Sklerose. Als er immer kränker wurde und sich kaum mehr bewegen konnte, wurde er 1952 nach Lourdes gefahren. Dort kam er als Sterbender an. Er wurde in den Bädern gebadet und beim Empfang des sakramentalen Segens wurde er innerhalb einer Sekunde geheilt. Er „flog“ dabei aus seinem fahrbaren Krankenbett und war wieder gesund. Bruder Leo beschrieb, dass er beim Segen einen starken Ruck spürte und meinte, er müsse sterben. Nachdem er eine Weile am Boden lag, stand er auf und war geheilt. Später setzte er sich für eine Schweizer Wallfahrt nach Lourdes ein, als Dank für seine Heilung. Bruder Leo starb im Jahre 2004 an Knochenkrebs.

Empfohlene Literatur zur Vertiefung der Thematik:

  • Mark Miravalle: „Privatoffenbarung im Lichte der Kirche“, kathShop
  • Wilhelm Schamoni: „Wunder sind Tatsachen – Eine Dokumentation aus Heiligsprechungsakten“, Christiana Verlag (unter anderen)
  • Harald Grochtmann: „Wunder – kirchlich geprüft, nie widerlegt“
  • Bekehrungsgeschichte von Alphons Maria Ratisbonne auf pius.info
  • Ivo auf der Mauer: „Ein Leben mit Lourdes – Bruder Leo Schwager, das 57. Wunder von Lourdes“, eos
  • Werner Durrer: „Siegeszug der Wunderbaren Medaille“, Miriam-Verlag (Abschnitt über Alphons Maria Ratisbonne)

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